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Alpine Wanderung von Kandersteg (1175m) über die Fisialp (1926m) zur Jegertosse (2157m)

Vielversprechend zeigte sich am 29. Juni der sonnige Samstagmorgen für eine Tour im Raum Kandersteg im Berner Oberland.

Zur pünktlichen Abfahrt um sechs Uhr beim PSV-Heim trafen sich außer Tourenführer Eberhard, Neuzugang Martin und mir keine weiteren Teilnehmer; ein Rückzug der Interessenten, ähnlich vergleichbar mit dem Rückzug der Gletscher in den Alpen…

Nach reibungsloser Anfahrt trafen wir gegen. 08:30 Uhr in Kandersteg ein. Bis zum Abmarsch durfte der obligatorisch-gute Schweizer Café mit Nussgipfel am Kiosk der nahen Bahnverladestation Lötschberg natürlich nicht fehlen.

Kurz vor 09.00 Uhr und bei herrlicher Morgensonne marschierten wir frohgemut über die Ortsmitte zum Oeschinenbachtal in Blickrichtung zu den imposanten Gipfeln der Blümlisalp (3663m) und Oeschinenhorn (3488m), um später auf dem Alpinpfad zur Doldenhornhütte (1915m) aufzusteigen.

Keine 20 Minuten später war der ursprüngliche Ablauf jedoch schon einer wesentlichen Änderung unterworfen; nach Querung des Oeschinenbaches war der Weg aufgrund eines Felssturzes bzw. von Murenabgängen der vergangenen Unwetterlagen, gesperrt.

Um unser Ziel überhaupt realisieren zu können, mussten wir über den Ort zurück, um auf der Rückwegroute aufsteigen, was ein Zeitverlust von gut einer halben Stunde bedeutete.

Dazu trübte das Wetter ungewöhnlich schnell aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und einer Saharastaub-Wetterlage ein, sodass bereits kurz nach 10 Uhr an der Gabelung zur Doldenhornhütte auf 1810m die Fernsicht immer schlechter wurde.

Nach einer weiteren Stunde auf stetig steilem Bergpfad, teilweise bis zu 36 Grad, öffnete sich der Bergwald im Übergang zur Fisialp (1946m). An der Alpe wurde wir freudig vom Hund des Senners und prächtigen “Oberländer Kühen” begrüßt – auf der einsamen Alpe und der wenig begangenen Route für die Vierbeiner offenbar eine willkommene Abwechslung.

Die letzten 200 Höhenmeter mit einer Stunde Gehzeit zum Tourenziel Jegertosse (2157m) führten uns durch ungewöhnlich schöne Blumenfelder mit blauem Enzian, Alpenrosen und weiterer Alpenflora.

Nach über 1250 Höhenmetern in vier Stunden erreichten wir die Jegertosse, kein klassischer Gipfel mit Kreuz, sondern eine aussichtsreiche Bergkuppe, gekrönt von halbzerfallenen Befestigungen der Schweizer Armee.

Die mittlerweile fast gespenstisch düstere Wetterlage verhinderte eine ansonsten schöne Fernsicht auf die umliegenden Gipfel.

Nach dem anstrengenden Aufstieg bei großer Schwüle und relativ hohen Temperaturen genossen wir die halbstündige Vesper-Pause, bevor wir den Rückweg, leider alternativlos auf der Aufstiegsroute antraten.

Bergab hatte ich, wie auch schon in jungen Jahren Probleme; da halfen die Stöcke auch nur bedingt – ich glaube, ich gehöre zu den vermutlich sehr wenigen, die lieber bergauf gehen …

Nach ziemlich genau drei Stunden erreichten wir wieder, begleitet von kleinen Regenschauern, über die Dürreschwand (1500m) die Talsohle um 16.00 Uhr.

Das direkt an den Wanderweg angrenzende “Doldenhorn-Hotel” lud auf der Terrasse zu einem verdienten, erfrischenden Umtrunk ein, bevor wir schließlich die Heimreise nach Freiburg antraten, wo die Tour in der PSV-Gaststätte ihren Abschluss fand.

Georg