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Saisonabschlusswanderung auf den Hohgant am 18.10.2020

Der Hohgant ist ein Gebirgsstock der Emmentaler Alpen im Schweizer Kanton Bern und besteht aus einer 7 km langen Bergkette. Er ist der höchste Emmentaler. Das Gebiet rund um den Hohgant ist ein Naturschutzgebiet, das zusammen mit Sörenberg zu einer der größten und eindrücklichsten Moorlandschaften der Schweiz gehört.

Die Tour soll wunderschöne Aussichten ins Emmental, ins Mittelland und ins Berner Oberland mit Eiger, Mönch und Jungfrau bieten. Darauf freuen wir (Hebby, Heike, Patricia, Vivienne, Eberhard und ich) uns, zumal die Wetterprognose nicht schlecht ist und auch Sonnenschein verspricht.

Wir fahren nach Kemmeriboden bis zum Parkplatz bei Küblisbühl (1067 m). Leider erweist sich die Wettervorhersage nicht so zuverlässig wie die
Schweizer Uhren. Es ist trüb und dunstig, aber wir sind guter Hoffnung, dass es aufreißt und die Sonne den Durchbruch schafft.

Wir laufen los zum Hinteren Hübeli (1090m) und biegen hier vom Wanderweg ab in den Wald auf einen nicht markierten Pfad. Es folgt ein schöner, wenn auch langer und steiler Aufstieg, der zunächst durch den Wald, danach über Wiesen und felsige Stellen führt. Dann überwinden wir eine kurze seilgesicherte Felsstufe. Trittsicherheit ist gefragt. Ab ca. 1500 Hm ist die Landschaft zunehmend von Schnee bedeckt. Die Kulisse, die sich hier bei  ormalsicht auftut, können wir leider nicht bewundern. Die Berge verschwinden im Dunst und immer wieder ziehen Nebelschwaden auf. Nur selten öffnet sich ein Teil des Nebelvorhangs und wir können einen kleinen Ausblick erhaschen.

Dem Grat entlang oder etwas unterhalb führen die manchmal kaum erkennbaren Wegspuren durch Karrenfelder und Wiesen zur Baumgarteflue und Grätli (1835 m), bis wir im Felsgelände eine originelle Hütte erreichen. Wenn ich mich nicht täusche, handelt es sich um ein ehemaliges Militärhüttli (Chalet Toblerone).

Hier machen wir unsere Vesperpause. Eberhard erweist sich als Gentleman. Er befreit Bänke vom Schnee und legt sie mit trockenen Brettern aus. Trotzdem ist es nicht wirklich lauschig, so dass wir nach der Stärkung gleich aufbrechen. Hier ist nun keine Wegspur mehr erkennbar – aber wir haben ja unseren Hebby. Nach kurzem Auf und Ab kommen wir auf einen Grashang, auf dem der Pfad wieder deutlicher ausgeprägt ist. Dem folgen wir hinunter bis zur Hohganthütte. Plötzlich schafft die Sonne den Durchbruch – jedoch nur von ganz kurzer Dauer (keine 5 Minuten).

Auf dem mal steinig und ausgewaschenen, dann wieder morastigen Pfad stapfen wir hinunter durch eine sehr schöne und eindrückliche Moorund Waldlandschaft zurück zum Ausgangspunkt. Danke für die schöne Tour. Es muss nicht immer Postkartenwetter sein. Auch solche Tage sind reizvoll. Heute hat das spannende Spiel der Nebelschwaden fasziniert.

Andrea Dufner